Tumark® Vision Atlas
Fall 4
Invasiv duktales Karzinom bei 37-jähriger Patientin
Prof. Dr. Jörg Heil, Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Deutschland
Fallbeschreibung
Die Patientin stellte sich im Februar 2017 zur Abklärung eines bei der Vorsorge aufgefallenen unklaren Befundes in der linken Brust vor. Mammografisch Nachweis eines in 2 Ebenen darstellbaren Herdbefundes links bei 1 Uhr mit einer Ausdehnung von 11×10 mm, ACR 3, BIRADS 5. Sonografisch Nachweis eines unklaren bzw. suspekten Herdebefundes links bei 1 Uhr mit einer Ausdehnung von 10x10x11 mm, BIRADS 5. Die sonografische Stanzbiopsie ergab ein mittelgradig differenziertes invasives Mammakarzinom NST G2 mit HER2-Phänotyp. Vor der neoadjuvanten Chemotherapie erfolgt eine sonografisch gestützte Herdmarkierung mit dem Tumark Vision (Abb. 1).
Behandlungsverlauf
Bei sonografischen und mammografischen Verlaufskontrollen 2, 3 und 5 Monate nach Markierung war der Clipmarker bei nicht mehr eindeutig abgrenzbaren Befund sonografisch und mammografisch gut sichtbar und lag im Tumorbett (Abb. 2 – 6).
Behandlungsverlauf
Nach Abschluss der NACT mit 6xTCbHP erfolgte eine Segmentresektion mit ALND. Nach Präparateradiographie und radiologischem Konsil (Kontrolle mittels Mammografie) wurde eine Nachresektion nach medio-cranial empfohlen und durchgeführt. In der Präparateradiographie war der Tumark Vision im Segmentresektat gut sichtbar (Abb. 8). Der histologische Befund sprach für das Vorliegen einer pathologischen Komplettremission (ypT0, ypN0, L0).
Schlussfolgerung
Der Tumark Vision ließ sich in im Verlauf der gesamten neoadjuvanten Therapie sowohl in der Sonografie als auch in der Mammografie gut als echoreiche ringförmige Struktur abgrenzen. Aufgrund der eingeschränkter Tumorabgrenzbarkeit bei V.a. Komplettremission schon nach dem ersten Zyklus NACT war die langfristige Abgrenzbarkeit des Clips in den Verlaufskontrollen hilfreich.